Vorgeschichte 3. Teil 1975/2

Meine Arbeit in der Waro macht mir Spass nicht zuletzt da die Abteilung Autoshop in der ich arbeite direkt neben der Schallplattenabteilung liegt, wo ich mir stets die neuesten Platten anhören kann. In diesem Sommer lerne ich Henry kennen. Er arbeitet ganz in der Nähe beim Getränkehändler Kronmüller und er kommt öfters zum Mittagessen in's Waro Restaurant. Ein Bild für Götter wie er da in seinem blauen Übergwändli und seinen blonden Haaren bis fast in die Taille, die Rolltreppe hinauf in den ersten Stock fährt. Noch besser sieht er aus wenn er in seinem schwarzen Chevy Impala unterwegs ist.


Henry (Mark Farner look-alike)

Es dauert nicht lange bis wir ins Gespräch kommen und wir stellen fest dass wir auf der gleichen Wellenlänge sind. Henry spielt Bass und ist ein totaler Bluesfreak und Johnny Winter Fan. Wir werden in den nächsten 30 Jahren hunderte von Konzerten zusammen auf der Bühne stehen. Es ist der Beginn einer Freundschaft die bis zum heutigen Tag anhält.

Etwa zur gleichen Zeit während der Schulferien arbeitet Christine für ein paar Wochen in der Parfumerieabteilung der Waro. Es funkt sofort zwischen uns und wir haben eine wunderschöne Zeit zusammen. Leider ist das junge Glück nur von kurzer Dauer, denn in wenigen Wochen werde ich nach Kanada fliegen und nichts wird mich von diesem Vorhaben abbringen.


Christine the sweetest girl I've ever seen...

Ende Juli gehe ich mit Marino und seinen Eltern ins Tessin. Wir wohnen im Casa Lucca in Cugnasco und Marino zeigt mir die Besitztümer der Familie von denen ich schon soviel gehört habe. Im Castello Lucca in Gordola lerne ich Peterli kennen, die Witwe von Nino's Ur-Onkel dem Schauspieler Fredy Lucca der erst kürzlich gestorben ist, und er zeigt mir das Älpli ai Monti di Piazzogna, dieses wunderschöne Fleckchen Land in das ich mich sofort verliebe und das viele Jahre später meins sein wird. Wir besuchen auch meine Familie die in einem Feriendorf in Sessa in den Sommerferien ist.


Roli, Steffi, Mami, Marino + Jimi in Sessa

Als wir an diesem Abend zu Hause in Cugnasco ankommen sehen wir in der Ferne das Feuerwerk von Ascona, es ist der 1. August 1975.

Die Reisevorbereitungen sind fast abgeschlossen. Am 4. August haben wir einen Termin im Amerikanischen Konsulat in Bern wo wir, nachdem wir unsere Bankkontoauszüge präsentiert haben, unser Visa bekommen.





Einen Tag später erreicht mich ein Brief von Sibylle in dem sie einige Sachen klarstellt.









Und um noch ein bisschen mehr Action in die Berg- und Talfahrt meiner Gefühle zu bringen, folgt Tags darauf ein Brief von Christine.





Mein Entschluss nach Amerika zu gehen war schon längst gefasst. Und auch diese etwas speziellen Umstände konnten daran nichts mehr ändern. Hätte Sibylle einen Rückzieher gemacht, hätte ich mich vielleicht anderst entschieden. Ich weiss nicht ob ich wirklich den Mut gehabt hätte, alleine loszuziehen. Aber es gab ja kein wenn und aber. Die beiden Teenager Sibylle (17) und Jimi (18) waren bereit für das Abenteuer Amerika.

Am 14. August habe ich dann noch einen tollen Termin in Liestal... :-(

und nur 2 Wochen später erfolgt bereits der erste Eintrag in mein neues Büchlein... :-)

Am 29. August holen wir im American Express Reisebüro in der Aeschenvorstadt unsere Reisedokumente und Schecks ab. Es kann losgehen.