Montag, 22. Dezember 2008

Die Reise Teil 5

Donnerstag 2. Oktober 1975 (15. Tag)
Surrey, BC - Seatte, WA
Auto / Bus 202 KM

TOTAL 1489 KM

Marcel: Wir sind um 9:30 Uhr auf und frühstücken. Allan's Schwester, Mann und Kinder sind auch da. Während wir unsere Sachen packen, hört sich die ganze Familie meinen neuen Song an, den Allan gestern mir seinem Kassettenrecorder aufgenommen hat. Wir verabschieden uns und Allan fährt uns nach White Rock wo wir auf einer Bank American Dollars wechseln und dann fährt er uns direkt an die Grenze.

Pier in White Rock 1915 aus Holz gebaut

Marcel + Allan kommen aus der Bank in White Rock

Peace Arch Border Crossing

Marcel: Am Zoll werden unsere Backpacks kontrolliert und nach einer halben Stunde sind alle Formalitäten erledigt und wir sind in den U.S.A.

Immigration Form I-94

Immigration Form I-94 backside

Visa Information




Marcel: Wir laufen zur Greyhound Busstation und warten auf den nächsten Bus. Dort lernen wir 2 Deutsche, Brigitte und Ludwig kennen, die ebenfalls nach Seattle wollen. Der Bus kommt und weiter geht's. Im Bus lernen wir noch einen Deutschen kennen, Christian.

Greyhound Bus Ticket

Sibylle: Allan bringt uns zur Grenze, wo wir diesmal ohne grosse Umstände passieren können. USA ! Nach einem kleinen Tramp kommen wir beim Greyhound Bus an. Wir leisten uns ein Ticket nach Seattle. Denn nach San Francisco ist es zu teuer. Auf der dreistündigen Fahrt im Bus lernen wir drei Deutsche kennen. Das erste was wir sehen als wir in Seattle aus dem Bus steigen ist ein alter Indianer der seine Whiskyflasche ansetzt und trinkt. Wir suchen gemeinsam eine Jugendherberge die wir auch bald finden. Es ist das YWCA an der 5th Avenue.

Marcel: In Seattle gehen wir 5 in die Jugendherberge des YWCA. Da Sibylle und ich keine Mitglieder sind, müssen wir zuerst eine AYH Membercard kaufen. Nachdem auch dies erledigt ist können wir unsere Zimmer beziehen.

Membercard

Quittung

Sibylle: Wie immer gehen wir zuerst etwas essen, schlendern aber bald darauf durch die Märkte, wunderbar, am Hafen unten. Ein Stand nach dem andern, es ist phantastisch. Aber es hat viele Indianer, alte Tramps, Säufer die betrunken an den Strassenecken liegen. Gemeinsam suchen wir eine Taverne, das sich aber als ziemlich schwierig herausstellt, da man wegen dem Alkoholgesetz erst ab 21 Jahren hinein darf. Scheinheilig treten wir dann trotzdem in eine dieser Tavernen und nach einigen Umständen kriegen wir dann auch ein Bier. Lange sitzen wir dort und unterhalten uns. Ein Betrunkener der zuerst ganz nett ist, belästigt uns auf einmal. Wegen dem deutsch und Krieg etc. Wir ziehen es vor zu verschwinden und schon bald liegen wir im Bett.

Freitag 3. Oktober 1975 (16. Tag)
Seattle

Sibylle: Um 9:00 Uhr stehen wir alle fix und fertig am Ausgang und suchen dann ein kleines Café um zu frühstücken. Leider regnet es schon die ganze Zeit. Bei Eggs und Rösti sitzen wir zufrieden. Danach machen wir uns auf den Weg. Wir wollen auf den Flughafen wo die Boeing gebaut werden. Total nass gelangen wir auch dort an. Es ist eine interessante Führung, obwohl ich nur die Hälfte verstehe. Ein Schaffner führt uns am Ende wieder zurück nach Seattle. Wir ziehen noch ein wenig durch die Stadt, doch der Regen wird so stark dass wir bald zurück gehen. Am Sonntag fahren wir vier weiter. Wir mieten einen Wagen und fahren gemeinsam nach San Francisco.

Marcel: Es war ein gute Nacht. Wir stehen um 9:00 Uhr auf und gehen frühstücken. Dann fahren wir nach Everett wo wir die Boeing Fabrik besichtigen. Wir laufen über 1 Meile weit durch den Regen aber es lohnt sich. Die Fabrik ist riesig und wir sehen wie der Jumbo Jet zusammengaebaut wird.





Marcel: Ein Buschauffeur der Boeing Fabrik, der einige Piloten nach Seattle bringen muss, nimmt uns mit zurück in die Stadt. Dort angekommen gehen wir etwas essen und dann zurück ins YMCA. Christian geht in die Sauna und wir vier gehen zum Markt. Als dieser zumacht laufen wir noch ein bisschen in downtown Seattle herum. Wir besichtigen einen Tatoo-Shop. Wow! An diesem Abend sehen wir den Mann mit nur einem Schuh ???


YWCA 1118 5th Ave., Seattle 98101

Samstag 4. Oktober 1975 (17. Tag)
Seattle

Marcel: Heute werden wir Jimi's Grab im Greenwood Memorial Park in Renton besuchen. Wir fragen in einem Plattenladen ob jemand weiss wo genau dieses Grab ist und wir fragen auch wo wir Tickets für das heutige Konzert von Frank Zappa und Caravan im Paramount-Northwest kriegen. Der schwarze Verkäufer telefoniert in der ganzen Stadt herum (ich höre noch immer wie er sagt: let the fingers do the walking) bis er uns ganz genau beschreiben kann wir wir dorthin kommen. Zuerst gehen wir zum Markt um einige Sachen einzukaufen, dann gehen wir beim Paramount-Northwest vorbei wo Christian und ich Tickets für das Zappa Konzert kaufen und dann gehts zum Bus Depot. Wir kommen genau 2 Minuten zu spät an, dass heisst wir müssen eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Der Bus kommt und wir fahren und fahren. Und dann sind wir an Jimi's Grab...


Unterwegs in downtown Seattle

Sibylle: Wie immer begeben wir uns auch heute gemeinsam zum Frühstück. Dann trennen wir uns. Christian, Marcel und ich gehen noch schnell auf dem Markt etwas einkaufen. Nach einer Stunde Busfahrt und einem kleinen Spatziergang, stehen wir auf dem Friedhof in Seattle. Bald darauf haben wir auch das Grab von Jimi Hendrix gefunden. Marcel flippt total.


Christian + Marcel fragen wo Jimi's Grab ist


Der Friedhofsplan






what an emotion...



Sibylle: Nach einigen Gedenkminuten machen wir uns wieder auf den Heimweg. Die Grabstätten liegen hier phantastisch. Ein Park, überall Bäume etc. Marcel und Christian gehen am Abend ans Frank Zappa Konzert. Ich schliesse mich den andern zwei an und gehe mit auf den "Aussichtsturm". Lange haben wir uns umgeschaut. Vom Turm aus überblickt man die ganze Stadt, es ist phantastisch. Später gehen wir noch auf den Rummelplatz, alles ist beleuchtet. Schlussendlich fahren wir mit der Monorail zurück.


Space Needle

Marcel: Um 16:45 Uhr haben wir einen Bus zurück in die Stadt. Es ist schon 18:00 Uhr als wir zurück sind also müssen wir pressieren damit wir rechtzeitig am Konzert sind. Ein unvergesslicher Tag.


Paramount-Northwest


Concert ad


Ticket

Sonntag 5. Oktober 1975 (18. Tag)
Seattle, WA - Humptulips, WA
Auto 566 KM
TOTAL 2055 KM

Marcel: Es ist Zeit aufzubrechen. Während Ludwig das Mietauto abholt, checken wir aus dem YWCA aus. Wir fahren den ganzen Tag und es regnet.

Sibylle: 8:00 Uhr. Nach einem kräftigen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Ludwig holt den Mietwagen ab und dann fahren wir bei strömendem Regen aus Seattle. Ohne Halt, fahren wir ca. 3 Stunden. In einem kleinen Dorf (Port Angeles), essen wir eine Pizza. Nach weiteren 2 Stunden fahren wir in den Olympic National Forest. Es ist wunderbar, alle Bäume sind dicht verziert mit Haar (Tillandsia usneoides). Man kommt sich hier vor wie im Urwald.


Regenwald im Olympic National Park



Sibylle: Ein letzter halt machen wir an der Küste. Die Sonne steht noch am Horizont, doch bis wir den Weg zum Strand geschafft haben, ist nur noch die Hälfte zu sehen. Viele Leute suchen Muscheln, hoch schlagen die Wellen auf. Es ist ein phantastische Erlebnis. Nachdem wir nur noch ganz wenig Benzin haben, übernachten wir auf einem Zeltplatz. Wir sitzen noch bei einer Tasse Tee, doch bald wird es so kalt, dass jeder in seinen Schlafsack kriecht.

Marcel: In Humptulips übernachten wir im Zelt und Ludwig und Brigitte im Auto. Wir haben kein Benzin mehr.

Montag 6. Oktober 1975 (19. Tag)
Humptulips, WA - Nehalem, OR
Auto 235 KM
TOTAL 2290 KM

Sibylle: Ich habe die ganze Nacht Mühe meine Füsse warm zu bekommen. Der Regen prasselt auf unser Zelt was uns aber nicht am schlafen hindert. Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir weiter. Beim letzten Tropfen Benzin finden wir eine Tankstelle. So geht unsere Fahrt ungestört weiter, durch Wälder und Parks immer der Küste entlang.


Die Astoria-Megler Bridge verbindet Washington und Oregon



Sibylle: Oftmals halten wir an um die schöne Aussicht zu geniessen.


Der Haystack Rock südlich von Cannon Beach

Sibylle: Auf einem Zeltplatz ganz nahe am Strand schlagen wir unsere Zelte auf und kurz darauf brennt auch schon ein Feuer. Gemütlich sitzen wir den ganzen Abend zusammen.

Marcel: Heute sind wir bereits in Oregon. Wir fahren den ganzen Tag und campieren in Nehalem ganz nahe beim Strand. Am Abend sind wir in einer Tavern, spielen Pool und trinken Bier.


Ludwig, Marcel und Brigitte



Dienstag 7. Oktober 1975 (20. Tag)
Nehalem, OR - Dunes City, OR
Auto 242 KM
TOTAL 2532 KM
Sibylle: Regen, Regen. Die Fahrt wäre so schön, aber das Wetter macht uns schon die ganze Zeit einen Strich durch die Rechnung. Die Wellen schlagen hoch an den Steinfelsen empor. Ein schönes Bild, nur wird man etwas nass davon. Die Nacht ist kalt, der Steinboden hart.





Marcel: Heute fahren wir nach Dunes City. Es ist der erste schöne Abend und wir kochen auf unserem Feuer. Eine harte Nacht.

Mittwoch 8. Oktober 1975 (21. Tag)
Dunes City, OR - Trinidad, CA
Auto 383 KM
TOTAL 2915 KM
Sibylle: Nach einer heissen Shower ist alles wieder in Ordnung. Frisch gewaschene Haare, wie neugeboren. Nach einem guten Frühstück geht's weiter. Washington und Oregon haben wir verlassen, soeben sind wir in California eingefahren. Wir fahren durch den Redwood National Park. Hier stehen Bäume die schon 1000 Jahre alt sind mit einem Umfang bis 30 Metern. Wunderbar. Da sich der Regen immer mehr verstärkt, beschliessen wir in einem Motel zu übernachten. Lustiger Abend.

Marcel: Gegen Abend fängt es zu regnen an also übernachten wir in Trinidad in einem Motel. Wir sind in California.


Ludwig


Brigitte

Donnerstag 9. Oktober 1975 (22. Tag)
Trinidad, CA - Ukiah, CA
Auto 289 KM
TOTAL 3204 KM

Sibylle: Schon den ganzen Tag regnet es in Strömen, doch trotzdem fahren wir in den Redwood Park. Bäume, mehr als 100 Meter hoch und 30 Meter Umfang. Darin haben sie Häuser gemacht durch einen Baum kann man durchfahren. Leider ist uns die Lust bei diesem Sauwetter ein wenig vergangen.


Humboldt Redwood State Park

Sibylle: Wir übernachten auch heute wieder in einem Motel, da es keinen Sinn hat draussen zu schlafen. Bei Bier unterhalten wir uns gemütlich, und dann ab ins Bett. Morgen werden wir in San Francisco eintreffen.

Marcel: Den ganzen Tag Regen, Regen, Regen. Wir sind wieder in einem Motel. Heute haben wir die Giant Redwoods besichtigt.

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