Montag, 22. Dezember 2008

Die Reise Teil 6

Freitag 10. Oktober 1975 (23. Tag)
Ukiah, CA - Alameda, CA
Auto / Bus 211 KM
TOTAL 3415 KM

Marcel: Heute sind wir in Frisco angekommen, und als erstes gehen wir in ein Restaurant um etwas zu trinken. Ich rufe Edie Chute an (die junge Frau die wir vor ein paar Wochen im Banff National Park kennengelernt haben, und die uns eingeladen hat bei ihr zu wohnen wenn wir in Frisco sind), aber es nimmt niemand ab. Wir fragen jemanden nach dem Weg zum Busterminal und haben Glück. Der Mann muss auch dorthin also gehen wir mit ihm. Wir wissen nicht wo wir heute übernachten werden, also lädt er uns spontan zu sich nach Hause ein. Er lebt in Alameda, einem sehr schönen Vorort von San Francisco. Nach dem Nachtessen diskutieren wir bis um 23:00Uhr. Wir verabschieden uns von Ludwig und Brigitte, die von Freunden abgeholt werden.

Sibylle: Gut sind wir in San Francisco angekommen. Zuerst irren wir ganz schön umher. Schliesslich fragen wir einen älteren Herrn, wo wir die Busstation finden können. Freundlich zeigt er uns den Ort. So kommen wir ins Gespräch und kurz darauf ladet er uns zu sich nach Hause ein, wo wir nach einer halben Stunde Busfahrt eintreffen. Freundlich werden wir von der Familie aufgenommen. Da wir heute nichts zum schlafen haben, ladet er uns für diese Nacht ein.

Samstag 11. Oktober 1975 (24. Tag)
Alameda, CA - San Francisco, CA
Bus 22 KM
TOTAL 3437 KM

Marcel: Ich hatte eine gute Nacht. Nach einer Dusche und einem guten Frühstück rufe ich Edie an und diesmal klappt es. Sie ist zuhause und wir sind willkommen. Wir verabschieden uns von Familie Bond und Mr. Bond schreibt uns seine Adresse auf sagt uns das wir jederzeit herzlich willkommen sind. Nach einem Problem auf der Bank gehen wir nochmals zurück und Herr Bond kann uns helfen. Anschliessen fahren wir mit dem O-Bus nach Frisco wo wir Edie treffen. Am Nachmittag spatzieren wir duch Chinatown, die grösste Ansiedlung von Chinesen ausserhalb Chinas. Es ist sehr schön, mit alls diese kleinen Lädelis wo man viele Sachen kaufen kann. Man sieht auch viel Ramsch.

Sibylle: Nach einem sehr guten Frühstück verabschieden wir uns, doch wir wissen, dass wir jederzeit willkommen sind. Mit dem Bus fahren wir ins Zentrum, wo uns Edie mit dem Wagen abholt. Nachdem wir unser Gepäck versorgt haben, spatzieren wir durch Chinatown. Es ist sehr interessant, die Leute alle so friedlich und ohne Hetze. Die bunten Häuser, die kleinen Shops, doch alles ist für unser Konto zu teuer.


Chinatown Gate


Chinatown


Chinatown


Downtown Frisco


Einer der berühmten San Francisco Cable Cars

Sibylle: Nachdem wir uns ein wenig gesättigt haben kehren wir zurück. Am späten Abend essen wir Chinesische Omlette und Wein. Wir kommen uns vor wie Könige, es ist ein gemütlicher Abend.

Marcel: Am Abend schauen wir TV bis un ca, 2:00 Uhr, dann sind wir reif für's Bett.

Sonntag 12. Oktober 1975 (25. Tag)
San Francisco

Marcel: Waschtag. Wir müssen unsere dreckigen Kleider waschen. Das erledigen wir in einem Waschsalon gleich um die Ecke. So ein Waschsalon ist eine praktische Sache und erst noch billig. Nachdem wir fertig sind gehen wir zurück nach Hause. Sibylle geht spatzieren, ich bleibe zu Hause und spiele Gitarre.

Sibylle: Zuerst waschen wir unserer Kleider in einem Waschsalon. Bis alle Stücke wieder trocken sind vergehen 2 Stunden. Am Nachmittag mache ich mich alleine auf den Weg, Marcel bleibt zu Hause. Gemütlich schlendere ich an die Küste hinunter. Menschenmengen, überall, aus allen Nationen. Zuerst besichtige ich ein paar Kunstausstellungen und Museen und dann gehe ich ins Wachsmuseum. Ist noch ganz interessant. Von der Königsfamilie bis zu Frankenstein, Folterungen etc. Danach setze ich mich in ein kleines Café, studiere die Leute und schaue die Landschaft an. Dann spatziere ich durch die Läden und schaue mir Kleider an. Es ist wirklich ein interessanter Nachmittag. Als ich zurückkehre spielt Marcel immer noch Gitarre, mir jedoch stinkt es da zu bleiben. Doch da wir nur einen Schlüssel haben, muss ich mich fügen und warten bis auch er mitkommt.

Marcel: Wir gehen Kaffe trinken zu Enrico's am Broadway wo all die Sex-Shows sind.

Montag 13. Oktober 1975 (26. Tag)
San Francisco

Sibylle: Nachdem sich Marcel endlich überwunden hat aufzustehen, gelangen wir doch noch rechtzeitig am Hafen an. Heute besichtigen wir Alcatraz, es sind sehr interessante Stunden.


Ticket


Alcatraz Island


Zellentrakt


Ein Wachturm


Personalhäuser


San Francisco


San Francisco


Die Golden Gate Bridge

Sibylle: Hungrig sind wir wieder an Land. In einem Laden kaufen wir uns etwas zu essen und bald steht zu Hause ein gutes Menue auf dem Tisch. Am Abend gehen wir noch in eienen tollen Laden mit alten Kleidern. Ich kaufe mir eine Bluse, doch viele andere Sachen gefallen mir auch. Wieder einmal ein Abend mit TV.

Marcel: Wir besichtigen Alcatraz und ich kaufe ein grosses Hendrix Poster. Am Nachmittag schreibe ich den Brief fertig den ich gestern angefangen habe. (Er wird zusammen mit einem Paket am 14. Oktober heimgeschickt. Ankunft in Binningen: 24. Oktober).





Liebe Eltern und Geschwister,

Wir sind am Samstag (10.10.75) hier in Frisco angekommen, und wohnen bei einem Girl, dass wir in Banff (Canada) angetroffen haben. Well, wir waren 16 Tage bei Rod zu Hause, dann sind wir auf den Tramp gegangen.
Wir machten Autostop nach Calgary wo wir bei Freunden im Garten übernachteten (Zelt). Am nächsten Tag gings weiter und wir kamen bis in den Banff National Park wo wir in einer Jugendherberge mitten im Wald übernachten. Am nächsten Tag nimmt uns einer bis nach Kamloops mit wo er mit uns in einem Motel übernachtet (er bezahlt alles). Dann fahren wir mit ihm weiter bis nach Vancouver. In Vancouver bleiben wir eine Woche bei Gusti. An der Canadisch-Amerikanischen Grenze haben wir Schwierigkeiten, weil alle Traveller's Checks auf meinen Namen sind und wenn mir etwas zustösst hat Sibylle kein Geld. Well, wir mussten zurück und fanden in der Nähe vom Zoll einen Zeltplatz. Am nächsten Morgen war unser Zelt nass und ein älterer Mann lud uns ein zu sich nach Hause zu kommen. Dort warteten wir dann bis Rod uns die Post schickte und wir erledigten die finanziellen Angelegenheiten.
Dann fuhren wir mit dem Bus nach Seattle, wo wir in der Jugendherberge ein paar Tage blieben. Wir besichtigten die Boeing Aircraft Factorywo Jumbo-Jets hergestellt werden. Dann besuchten wir das Jimi Hendrix Grab. Wir trafen ein deutsches Päärchen mit denen wir zusammen ein Auto gemietet haben und der Westküste entlang nach San Francisco gefahren sind. Dazu brauchten wir eine Woche und es regnete mesitens.

Yeah, heute Morgen besichtigten wir Alcatraz was ein Gefängnis war in der Bucht von Frisco. Ansonsten geht es mir gut. Ich schicke euch hier einige Sachen nach Hause die ich nicht brauche (mein Rucksack ist zu schwer). Es sind darunter auch einige Landkarten auf denen ihr unsere Reise verfolgen könnt. Es ist auch ein Buch von Alcatraz dabei. Ich hoffe dass die Fotos von Allan schon angekommen sind. Es werden auch bald noch einige Hendrix Posters folgen. Bitte bewahrt alles was ich nach Hause schicke gut auf.
Unser nächstes Ziel ist Los Angeles-San Diego und dann Mexico.
Dann bis zum nächsten Mal.
Viele Grüsse an alle
Marcel

Marcel: Gegen Abend kaufe ich mir eine Lederjacke in einem Secondhand Shop.

Dienstag 14. Oktober 1975 (27. Tag)
San Francisco

Sibylle: Nachdem wir endlich alle Formulare ausgefüllt haben, konnten wir unser Paket heimschicken.
Da ich meinen Pass zu Hause gelassen hatte, ging ich nochmals zurück. Marcel wartete in einem Restaurant. Als ich zurück kam, sass er mit einem ca. 20-40 jährigen Mann zusammen. Total "verjässt", eine schwarze Peitsche, schwarze Handschuhe etc. Er war ein wenig verrückt. "Prinz" war sein Name. Er ladet uns zu sich nach Hause ein, um einen Joint zu rauchen. Mir war er zu unsympathisch und Marcel ebenfalls. Wie wir später erfuhren war sein Name Prinz oder Christus Satan.

Marcel: Heute müssen wir uns um ein Visum für Mexico kümmern.
In einem Café warte ich auf Sibylle und begegne dort einem ziemlich ausgeflippten Typen. Er nennt sich Crown Prince Arcadia a.k.a. Jesus Christ Satan !

Saint Peter and Paul

Am Nachmittag beteilige ich mich an einer Session in einem Musikladen (Don Wehr's Music City).





























Marcel: Dann schauen wir ein bisschen bei Filmaufnahmen zu und landen dann an der Fisherman's Wharf wo ein Typ ziemlich gut Gitarre spielt. Wir kommen in's Gespräch und er erzählt mir dass er seit ca. 18 Jahren Gitarre spielt. Er sei einer der Isley Brothers und habe mit Jimi Hendrix gespielt...

Sibylle: Am Nachmittag gingen wir aufs Mexikanische Konsulat um ein Visum zu machen. Im Prinzip wollten wir nachher auf die Golden Gate Bridge. Unterwegs jedoch blieben wir stecken, auf der Strasse spielten Leute Gitarre, wir sahen auch wie sie einen Film drehte, etc.
Lange sassen wir auf einer Mauer und hörten zu wie ein Neger Gitarre spielte, so war es zu spät unserem Programm nachzugehen. Morgen geht's weiter.




















Marcel: Am Abend zu Hause sprechen wir über die Vergangenheit. Dann gehen wir in ein Café und trinken unseren letzten Frisco Coffee.

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